Den Fratzen keinen Millimeter überlassen!
Von der Demo zum Konzert
Sonntag Abend 18 Uhr: Das Finale der 19. Dellbrücker Jazzmeile, ein mittlerweile international beachtetes Musikereignis, wurde soeben eröffnet. Den 500 Anwesenden im Thielenbrucher Strassenbahnmuseum wird die „Dutch Swing College Band“ präsentiert. Sie gastiert anläßlich ihres 70-jährigen Bestehens – nach eigener Darstellung am Tag der Befreiung (8. Mai 1945) gegründet – in Deutschland. Jubel brandet auf!
Nun wird der Bürgermeisterin Elfi Scho Antwerpes ein Grußwort zugestanden, das sie - neben den ernst gemeinten Höflichkeiten - mit einem politischen Inhalt bereichert.
Mit einem schweifenden Blick in das Publikum fragt sie, wer denn von den Gästen tagsüber bei den vielfältigen Protesten gegen „Hogesa“ in Köln war. Nur wenige melden sich. Die aber werden von ihr wohlwollend wahr genommen.
Mit den einführenden Worten: „Den Fratzen keinen Millimeter überlassen“ berichtete sie dann in wenigen Sätzen, was sich tagsüber in Köln an vielfältigen Aktivitäten gegen den rechten Mob abgespielt hat.
In der Pause nach dem ersten Set spricht ein Dellbrücker die Bürgermeisterin darauf an und bedankt sich für ihr Grußwort: „Ich bin Dellbrücker Bürger, heiße Achim Lebrun und komme schnurstracks vom Gegenprotest aus Deutz. Ich danke ihnen dafür, dass sie ihre Position und die momentane Situation für den Hinweis auf die erfolgreich abgeschlossenen Proteste gegen die Rechten genutzt haben.“ Den Dank gibt sie mir mit einem Lob für mein dortiges Engagement zurück.
Rassismus, so lautet das Resümee aus dieser Begebenheit, befindet sich ausserhalb der Gesellschaft.
Achim
p.s.: Gruß an die Lektorin: Die Grammatik ist zweitrangig, vorrangig kommt es auf den Inhalt an :-)
http://www.delljazz.de/jazzmeile
Siehe auch: 20 000 gegen Hogesa