Die Keupstraße in Köln-Mülheim

Modernisierung sollte sich nicht mehr lohnen

Eingangsportal des ehemaligen Direktionsgebäudes.

Sie lag an der Grundstücksgrenze der Draht- und Kabelfabrik Felten & Guilleaume. Ende der siebziger Jahre sollten die Häuser abgerissen werden. Sie behinderten zunächst die Produktion Eine Verbreiterung der Straße war vorgesehen.

Die Stadt erwarb die Häuser. Modernisierung sollte sich vor dem Abriss nicht mehr lohnen. Deutsche Mieter zogen aus, Arbeitsmigranten zogen ein. 1980 stand ein Abbruchbeschluss des Stadtrats an, die Abbrüche sollten aus Mitteln der Städtebauförderung finanziert werden.

Da kam auf, dass die maßgeblichen Politiker von F & G gekauft waren. In der Folge des Skandals traten Ortspolitiker zurück und die Keupstraße blieb stehen.

Am 20. Mai 1981 hieß es in einem Beschluss der Mülheimer SPD: „Im Bereich Keupstraße, wo heute bereits überwiegend und konzentriert Ausländer wohnen, mit eigenen Geschäften, Treffpunkten, Restaurants soll durch bescheidene Wohnungsmodernisierung der Ausländerwohnungen, Wohngebietsverbesserung und Förderung der eigenen Kleinbetriebe sowie durch Anreiz zum Zuzug junger, mobiler Leute ein ‚positiv eigenständiges Gebiet’ entwickelt werden unter Verzicht auf völlige Integration.“

Wenig später aber wurde der Betrieb von F & G nach und nach aufgegeben. Das „positiv eigenständige Gebiet“ blieb.


Dank an Rainer Kippe für die Informationen.