Jahreshauptversammlung der Gruppe Innenstadt 2024

Jahreshauptversammlung am 25. November 2024

 
Foto: DKP Köln

Bericht des Gruppenvorstands DKP Köln-Innenstadt 2024

Diesmal ist Donald Trump besser vorbereitet als bei seiner ersten Amtszeit. Er will Steuererleichterungen für Reiche, hohe Importzölle durchsetzen, Regulierungen abwickeln und den Staatsapparat verschlanken. Er tritt im Januar mit einem komplett ausgearbeiteten, 1000-seitigem Regierungspapier, dem sogenannten „US-Project 2025“, an. Es wurde von der konservativen Heritage Foundation mit Unterstützung von weiteren 80 Unternehmen ausgearbeitet. Dieses Programm sieht die Stärkung der Exekutive, Ausweitung der Befugnisse des Präsidenten, tiefgreifende Reformen des Justizsystems und Einschnitte und Austausch des Personals im öffentlichen Dienst vor, im Grunde die Beseitigung der Gewaltenteilung und der bürgerlichen Demokratie. Gegen die zu erwartenden Proteste fordert das Papier den Einsatz von Militär.

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Kulturabend der Gruppe Innenstadt im Oktober: Das Floß der Medusa - Ablauf und Hintergrund der Havarie (Update mit Referat)

Die DKP Gruppe Innenstadt lädt ein:

Montag, 21. Oktober 2024, 19.30 Uhr
Halle Kartäuserwall 18 (Hinterhof)

Das Floß der Medusa (Théodore Géricault)
Théodore Géricault (1791-1824), das Floß der Medusa, 1819, Öl auf Leinwand, 491×716 cm, Louvre, Foto: Gemeinfrei

Wir zeigen und sprechen über dieses Riesenbild sowie über den Untergang der Fregatte Medusa im Jahr 1816.
Im Zuge der feudalen Restauration durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses erhielt Frankreich seinen angestammten König sowie die Kolonie Senegal zurück. Letztere sollte mit Verwaltungsbeamten, Militärs und weiterem Personal wieder in Besitz genommen werden.
Zu diesem Zweck sind vier Schiffe ausgestattet und zum Senegal geschickt worden. Die Fregatte Medusa war Teil des Konvois, ihr Kapitän ein Repräsentant des alten Adels. Ihn zeichnete geringe seemännische Praxis, dafür Standesdünkel und hohe Beratungsresistenz aus.

Prompt lief das seinerzeit hochmoderne Schiff auf eine Sandbank auf. Wenige der 400 Menschen konnten gerettet werden.
Der Maler Géricault traf 1818 traf zwei Überlebende der Katastrophe, den Arzt Henri Savigny und den Ingenieur Alexandre Corréard. 1819 entstand nach ihrem Bericht ein Riesengemälde, dessen antifeudale Botschaft damals sofort einleuchtete.

Das Floß der Verdammten, 2019
DVD, Laufzeit: 42 Minuten

Wir hören danach eine musikalische Hommage auf das Oratorium „Floß der Medusa“ des Komponisten Hans Werner Henze (1926-2012), dessen Uraufführung in Hamburgs Planten und Blomen am 9. Dezember 1968 scheiterte.
West-Berliner Mitwirkende weigerten sich seinerzeit partout, unter einem Porträt von Che Guevara und einer roten Fahne aufzutreten.

Das Stück „Das Floß der Verdammten“ ist 2019 uraufgeführt worden. Hannes Zerbe komponierte ein gut halbstündiges Jazzstück, das dem Geschehen auf dem Floß der Medusa folgt. Er nutzt das Libretto von Ernst Schnabel, wie es seinerzeit für Henzes Oratorium entstanden ist. Rolf Becker rezitiert eine modifizierte Fassung des Textes.

Klaus


Einladung als PDF

Update: Referat zum Kulturabend "Floß der Medusa" (Ablauf und Hintergrund der Havarie) als PDF


 

Reise in die Pyrenäen zur Friedenswoche von „Cultures de Paix“

Die DKP-Gruppe Köln-Innenstadt besucht die PCF von Céret


Banyuls-sur-Mer, Rötel, Reiseskizze von Walter Stehling 2024

Dirk ist es passiert. Er warnt davor, die Ausfahrt Le Boulou zu verpassen. Man lande unverzüglich in Spanien. Wir achten darauf.

Die Ortschaften am Fuße der Pyrenäen sind für autobahngeplagte Augen eine Wohltat. Platanen säumen die Straßen. Auf den sachte abfallenden Hängen gedeihen Wein und Obst. Landesweit geschätzt sind wegen ihrer frühen Reife und Ansehnlichkeit die Kirschen - Cerises aus Céret.
Das Städtchen ist klein, keine 8.000 Menschen leben hier. Sie erscheinen unter dem Gesichtspunkt der Gelassenheit handverlesen und sprechen katalanisch. Die Aussprache des Französischen in diesem Landstrich ähnelt der deutschen, solange die diversen Nasale nicht trainiert sind. Das schafft Vertrauen. Man könnte den ganzen Tag in den Cafés im Schatten der mächtigen Platanen verplaudern. Viele machen das.
Hier zieht man nicht weg, sondern hin.
Unter den Zugezogenen sind Bahngewerkschafter aus Paris, mit und ohne PCF-Parteibuch. Aber auch Christine und Wolfgang. Sie fanden eine Wohnung am Lindenplatz und schlossen sich der örtlichen Parteigruppe an. Die ist nach Pablo Picasso benannt. Georges Braque (1882-1963) und Picasso (1881–1973), aber auch andere Kubisten, hielten sich in Céret ab 1911 vor allem in den Sommermonaten auf. Pierre Brune (1887-1956) sammelte, was sie malten, und überließ es dem 1950 gegründeten städtischen Museum. Heute ist das eine der herausragenden Stätten moderner Kunst in Frankreich. Der Neubau von 1993 liegt prominent zwischen Rathaus und Grand Café.

Die Kölner Genossinnen und Genossen treffen sich im Foyer des Museums: Sonderausstellung Max Jacob, le cubiste fantasque - der launische, seltsame Kubist. Direktor Jean-Roch Dumont Saint Priest hat die Ausstellung kuratiert. Nach ihm begrüßt uns Hervé Bégué, Président von „Cultures de Paix“.


Foto: DKP Köln-Innenstadt

Mit dem Foto, vor dem die beiden stehen, hat es eine eigene Bewandtnis. Es stammt aus einer Serie, die Jean Cocteau am 12. August 1916 in Paris/Montparnasse aufgenommen hat. Erst in den siebziger Jahren konnte der US-Amerikaner Billy Klüver (1927 - 2004) die Fotos einander zuordnen und datieren. Vor allem markiert Cocteaus Kontakt die Hinwendung wohlhabender Kunstfreunde zur Montparnasse-Bohème.
Max Jacob lacht in die Kamera. Picasso hält den Spazierstock hoch. Er und seine seinerzeitige Gefährtin Paquerette haben soeben den Verlust des Elfenbeingriffs bemerkt. Jean Cocteau hatte, um die Hände für die Balgenkamera frei zu haben, Picasso das distinktive Flaniergerät anvertraut. Vermutlich war er über Verlust des Griffs nicht so amüsiert wie Picasso und Paquerette.
Unter den Exponaten der Ausstellung erheitert uns ein kurzer Stummfilm: „Rigadin peintre cubiste“ von 1912, der die überkommene Vorstellung eines homogenen Raums satirisch gegen seine kubistische Zerlegung verteidigt. Die Schauspieler treten in herrlich kantigen Pappkostümen auf. Regie Georges Monca (1867-1939) (Link zum Video, 10 Minuten).


Die Menschenkette in Perpignan. Foto: DKP Köln-Innenstadt

Der vielfältig begabte Max Jacob (* 12. Juli 1876 in Quimper) betätigte sich als Maler und Schriftsteller, konvertierte 1915 vom Judentum zum Katholizismus, lebte zeitweise im Benediktinerkloster von Saint-Benoît-sur-Loire. Nachdem sein Bruder, seine Schwester und deren Ehemann nach Auschwitz deportiert und dort ermordet worden waren, holte ihn am 24. Februar 1944 nach dem Besuch der Morgenmesse die Gestapo und brachte ihn ins Gefängnis von Orléans. Er kam am 5. März 1944 im Sammellager Drancy um.
Uns trennen nur wenige Schritte vom Grand Café, wo die Gedenktafel „70 Jahre Sardane de la Paix“ durch Pierre Laurent, Senator und von 2010 bis 2018 Nationalsekretär der PCF, mit einem Blumenstrauß geschmückt wird. Genosse Jacques Majester schildert, wie die örtliche PCF mit dem Bild am 20. September 1953 beschenkt worden ist. Der Künstler kam von einem Stierkampf, der bei den Katalanen so populär war wie der Volkstanz Sardana, und übergab hier im Grand Café seine Pinselzeichnung.
Mittlerweile hat das Werk seinen Platz im Museum. Es schmückt zudem die Faltblätter von  „Cultures de Paix“, sogar die Etiketten eines Rotweins, mit dem wir beschenkt werden. Und die Genossen aus Köln erhalten eine Mappe mit Faksimiles des Werks.

Das Gedenkschild am Grand Café. Foto: DKP Köln-Innenstadt

Gemeinsames Mittagessen in großer Runde. Es folgt am Nachmittag eine Aufführung in der Salle de l'Union. Der Film der Compagnie MORESPACE heißt „Le corps déporté“ und zeigt zunächst einen Tänzer in widriger Kunst-Landschaft, offenbar ein KZ. Dem Tanz folgen erschütternde Interviews mit Überlebenden.

Am Donnerstag verteilen wir Flyer zwischen den Marktständen von Amélie-les-Bains. Für Samstag, den Weltfriedenstag, ist nachmittags eine chaine humaine, eine Menschenkette, in Perpignan geplant. Der Bürgermeister der Stadt will das nicht. Er ist Mitglied des Ressemblement National und möchte die Aktion verhindern. Es wird ihm nicht gelingen.


Foto: DKP Köln-Innenstadt

In der nahegelegenen Halle L'Espace Méditerranée lädt Sekretär Jacques Majester zum Empfang, zum Treffen der Genossinnen und Genossen der PCF Vallespir mit der Kölner DKP-Gruppe Innenstadt. Die Veranstaltung ist offen für alle Bürger. Unsere Grußadresse haben wir schriftlich parat, tragen sie vor. Sie wird übersetzt, Jacques antwortet förmlich und zustimmend. Wir diskutieren. Thema ist Krieg und Frieden. Von Auseinandersetzungen in ihrer Gewerkschaft berichtet Christine C. In ihrem hohen Alter setzt sie noch Friedensbeschlüsse im Landesvorstand ihrer Fachgruppe durch.
Migration ist hier im Gebirgstal ebenfalls ein Thema.


"Sardane de la paix" von Pablo Picasso im Musée d'Art Moderne de Céret. Foto: DKP Köln-Innenstadt

Viel Zeit bleibt nicht mehr, um noch zur Vernissage der Austellung „Künstler für den Frieden“ zu gelangen. Ansprachen halten Anna Hemmat und Christine Reinicke. Anna sagt: „Ich wurde gebeten, eine Rede über den Frieden zu schreiben. Ich muss Ihnen gestehen, dass ich nicht wirklich wusste, wo ich anfangen sollte. Mit 18 Jahren habe ich ganz andere Fragen, wie zum Beispiel darüber nachzudenken, in welcher Bar ich meinen Abend verbringen werde. Also habe ich mich vor den Fernseher gesetzt und all diese Nachrichtensender eingeschaltet, die uns angeblich informieren sollen. Ich habe mir CNEWS oder BFMTV angesehen. Vielleicht war das keine so gute Idee. Krieg, Vergewaltigungen, Übergriffe, Selbstmord, Depression. Wow. Da wurde mir schnell klar, dass ich dort wohl keine Antworten auf meine Fragen finden würde. Denn der Frieden ist heute wohl nicht mehr 'in', oder? Die Menschen haben ihn so sehr als ein Ideal wahrgenommen, das unsicher und weit entfernt erscheint, dass sie ihn aufgegeben haben, aus Angst, ihn nie zu erreichen. Und schließlich haben wir die Gewalt fast schon banalisiert, als ob ihre Existenz unserer eigenen einen Sinn geben würde. Neulich, in der Vorlesung, wollte man mir weismachen, es läge in der Natur des Menschen, Krieg zu führen...Ironischerweise ist der Frieden ein Kampf. Ein Kampf, den jeder von uns für sich selbst und für andere führen muss. Meine Damen und Herren, der Kampf für den Frieden ist der einzige Kampf, der Ihr Leben verdient, denn wenn Sie ihm Ihre Tage widmen, werden Sie mehr als einen morgigen Tag retten – sei es der Ihres Nachbarn oder der eines Ukrainers, der in den Krieg gezogen ist.“

Freitags versäumen wir das Literaturcafé in Perpignan, bewegen uns stattdessen nach Banyuls-sur-Mer, dem Ort, von dem aus Lisa und Hanns Fittko deutschen Flüchtlingen über die Grenze halfen. Der Ort füllt eine Bucht, Bildhauer Aristide Maillol ist hier geboren. Maillol-Plastiken sind auf der Strand-Promenade plaziert. Wir finden den Weg, den die Flüchtlinge genommen haben, und die Gedenkstätte für Lisa und Hanns Fittko. Sie ist im Januar 2001 errichtet worden.


Foto: DKP Köln-Innenstadt

„Es war das Selbstverständliche“
Dem Andenken von Lisa und Hanns Fittko und der vielen anderen.
Von September 1940 bis April 1941 führten sie – selbst bedroht – Verfolgte des Nazi-Regimes über die Pyrenäen.
Ihre Tapferkeit rettete vielen Menschen das Leben.
Es waren Hunderte. Die Fittkos konnten sich dabei auf die stillschweigende Hilfe der Einwohner von Banyuls verlassen, namentlich des sozialistischen Bürgermeisters Vincent Azéma. Leonhard Frank ist zusammen mit dem Ehepaar Polgar am 4. September 1940 von Banyuls über die Pyrenäen nach Spanien gekommen. Die Gruppe Heinrich Mann, Golo Mann mit dem Ehepaar Werfel passierte am 12. September die Grenze, sie wurde von Varian Fry geführt.
Lisa Fittko begleitete Walter Benjamin den größten Teil des Weges am 25. und am 26. September 1940. Die spanischen Behörden ließen den Flüchtenden aber nicht einreisen, sondern kündigten an, ihn der Gestapo auszuliefern. Walter Benjamin nahm sich daraufhin in der Nacht vom 26. auf den 27. September 1940 das Leben.
An der Gedenkstätte beginnt ein Weg, auf dem man in fünf Stunden das spanische Portbou erreicht. Seit dem 24. Juni 2007 ist er als „Chemin Walter Benjamin“ markiert.
Wir folgen ihm eine kurze Strecke. Es geht über einige Weinberge hinauf. Walter St. nimmt sein Skizzenbuch und zeichnet.

Am nächsten Vormittag treffen wir die PCF-Genossen wieder vor dem Rathaus. Eine Installation zeigt einige Fotografien der Ausstellung „Die Athleten, die die Welt verändert haben“ (nach Gilles Smatja). Deutschlehrerin Michelle erzählt von ihrem Berufsverbot in Deutschland, während wir Flyer für die Menschenkette verteilen. Neben uns wirbt ein Infostand für Palästinas Freiheit.

Dann geht es 35 km nach Perpignan. Im Gebäude der Bahngewerkschaft tauschen wir uns kurz mit organisierten Eisenbahnerinnen über die Lage der Renterinnen und Rentner aus. Das Treffen ist vorbereitet, das Thema nicht. Um 17.00 Uhr formiert sich vor dem alten Bahnhof die Menschenkette. Pour un cessez-le-feu sur tous les lieux de conflits! Pour l'interdiction des armes nucléaires! Für Waffenstillstand überall, wo gekämpft wird! Verbot der Atomwaffen!
Für die gesamte Strecke zur Plaça Catalunya, einen Kilometer ist sie lang, reicht die Menge der Teilnehmenden nicht. Wir müssen laufen, das geht Hand in Hand, musikalisch begleitet von ZYKATOC. Die Band verfügt über ein ausgetüfteltes stabiles Dreirad. Auf schmalen Trittflächen sind Schlagzeug, Bass, Gitarre und Saxophon samt Bedienung plaziert – das ist akrobatisch, geht aber ab wie in einer Zirkusarena. Wir stimmen überein: die sind pressefesttauglich!


Foto: DKP Köln-Innenstadt

Das Lager Rivesaltes nördlich von Perpignan existiert seit 1938. Zunächst waren dort wie in vielen anderen Lagern spanische Bürgerkriegsflüchtlinge untergebracht. Ab Januar 1941 nutzte das Vichy-Regime unter der Bezeichnung „Beherbungszentrum Rivesaltes“ das Gelände zur Internierung von Sinti und Roma, politischen Gegnern sowie Juden, darunter Deportierte aus Baden und der Pfalz, die im Oktober 1940 zunächst in das Lager Gurs gebracht worden waren. 1942 kamen 2.500 jüdische Häftlinge von hier aus in das Durchgangslager Drancy oder direkt nach Auschwitz.
Walter und M. besuchen die Gedenkstätte am Sonntagmorgen. Auf dem Programm steht eine  Lesung mit szenischer und musikalischer Begleitung. Titel: „Luludji, Mateï, Mursha: Trios tsiganes dans l'enfer nazi“ (= Luludji, Mateï, Mursha: Zigeuner-Trios in der Nazi-Hölle). Nicole Rey verarbeitet eine Erzählung von Mateo Maximoff, der den Weg von drei Roma nachzeichnet. Sie wurden verfolgt, verhaftet und über „diese windige Heide von Rivesaltes“ in die Nazilager geschickt. Am Ende appelliert sie: Ma bister Rôma! „Erinnere dich an die Roma!“
Später nutzte die Nazi-Wehrmacht das Gelände, dann wurden Kriegsgefangene untergebracht. Ab  1962 waren hier Algerier interniert, Harkis, die im algerischen Bürgerkrieg auf der Seite Frankreichs gekämpft hatten. Zwischen 1986 und 2007 dienten zwei Baracken als Abschiebelager. Seit 2015 gibt es die Gedenkstätte.


Foto: DKP Köln-Innenstadt

Sonntagabend bei Winzer Alexandre Arnaudies. Die Weinverkostung hat in seiner Eigenschaft als Sommelier Wolfgang organisiert. Es ist die Gelegenheit zum herzlichen Abschied von den Genossinnen und Genossen aus Céret. Wir danken ihnen, besonders Christine und Wolfgang, die bei der Vorbereitung vieles zu regeln, aber auch während unserer sechs Tage in Céret noch Unvorhergesehenes zu erledigen hatten. Nicht zuletzt: einen Rollstuhl zu beschaffen.

Der Montag vor der Rückfahrt ist frei von Programm. Wir verbringen ihn an der Küste, am Strand von Argelès-sur-Mer. Hier ist es ruhig. Einige baden. Oder genießen den Blick auf den Hafen von Collioure, wo Henri Matisse (1969-1954) und André Derain (1880-1954) bunte fauvistische Bilder malten.

Klaus

Gruppe Köln-Innenstadt


Reisebild Unwetter auf der Autobahn, Bleistifte, Reiseskizze von Walter Stehling 2024


Bericht als PDF

Bericht als PDF auf Französisch (Le récit en français)

Grußwort

Flyer der Friedenswoche "Cultures de Paix"

Fotos

Reiseskizzen Walter Stehling


 

De Rude Pooz zum städtischen Haushalt

Faksimile: De Rude Pooz, Kopf.5779 Euro kommunale Schulden pro Kölner Kopf

Die Oktober-Ausgabe vun «De Rude Pooz»

• Städtischer Haushalt
Auf jede Kölnerin, jeden Kölner, ob Säugling oder Greis fällt ein Anteil von 5779 Euro der kommunalen Schulden. Das sind zunächst mal die Schulden des städtischen Haushalts, dazu zählen aber noch die Kredite, die städtische Betriebe wie die Stadtwerke oder die Kölner Verkehrsbetriebe aufnehmen und zu bedienen haben.

• Freiheit und Selbstbestimmung für Palästina!
Am 29. Dezember 2023 reichte Südafrika Klage wegen Völkermords beim Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag ein. Israel soll seine Angriffe in Gaza einstellen. Sie hätten einen völkermörderischen Charakter. In aller Schärfe verurteilte Lamola die Gräueltaten der Hamas und anderer Gruppen vom 7. Oktober, doch würden diese in keinem Fall eine Rechtfertigung liefern, die Völkermordkonvention zu verletzen.

• Frieden mit Rußland und China!
Keine atomaren Mittelstreckenwaffen in Europa! Der Kern der neuen Runde der Aufrüstung besteht in der Verkürzung der Vorwarnzeiten. Innerhalb von wenigen Minuten könnten derartige Raketen, nuklear bestückt oder konventionell, Moskau erreichen. Im Falle der Raketenstationierung wird Deutschland zur Zielscheibe. Wir bezahlen die Aufrüstung mit kaputtgesparten Krankenhäusern und Schulen, mit zerfallenen Straßen und Brücken, Wohnungsnot und wachsender Armut.

• Die neue Grundsteuer
Durch zweierlei Hebesätze werden Wohngebäude und Gewerbe­Immobilien ab Januar 2025 unterschiedlich veranlagt. Die wenig überraschende Folge: das Wohnen wird teurer. Vermieter dürfen die Grundsteuer auf die Mieter umlegen. Es könnte aber auch für Gewerbebetriebe eng werden.

• Armut in den USA
Der Soziologe Matthew Desmond untersucht die Armut in den USA. 38 Millionen Menschen können in den USA ihre Grundbedürfnisse nicht befriedigen. Laut den aktuellen Zahlen leben 5,5 Prozent der Bevölkerung in ‹tiefer Armut›; 18 Millionen Amerikaner und mehr als fünf Millionen Kinder unter diesen Bedingungen. Das ist, umgerechnet in Prozente, mehr als in jeder anderen Industrienation.“

• Gruppe Innenstadt bei der PCF
Im September 2024 war ein Teil der Innenstadtgruppe im Süden Frankreichs, in Céret am Fuße der Pyrenäen, bei der lokalen Organisation der Französischen Kommunistischen Partei (PCF) eingeladen. Wir dokumentieren das dabei verlesene Grußwort.

wir freuen uns über Rückmeldungen, Kritik und Anregungen.
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Stadtteil-Zeitung der DKP Köln-Innenstadt zum städtischen Haushalt


Komplizenschaft und Staatsräson

Zum Weltkindertag der Palästina-Koordination in Köln. Eine Nachbetrachtung.


Foto: DKP Köln Innenstadt

Wie stellt man die Würde von Toten heraus?

Unzählige Trauerrituale geben davon seit Jahrtausenden beredt Auskunft.

Aber die ermordeten Kinder von Gaza können hier in Köln nicht aufgebahrt werden, ihre toten Körper sind weit weg und Köln wäre bei mittlerweile mehr als 17.000 toten Kindern mit immer neuen frischen Leichen bedeckt. Und auch der enge Meinungskorridor hier in der BRD lässt die Veröffentlichung von Photos, Berichten, Videosequenzen über das Grauen des Sterbens, der Verzweiflung, des ausweglosen Leidens nicht zu. Die von der israelischen Armee ermordeten Kinder blitzen nur manchmal, und dann als nackte Zahl hier in unseren Medien auf.

Weiterlesen: Komplizenschaft und Staatsräson

Kulturabend der Gruppe Innenstadt im August

Die DKP Gruppe Innenstadt lädt ein:

Montag, 19. August 2024, 19.30
Uhr, Halle Kartäuserwall 18 (Hinterhof)

Peter Schmöle stellt uns Robert Blum (1807-1848) vor.

In Robert Blums Leben und Tod spiegeln sich die Hoffnungen und Niederlagen einer ganzen Epoche. Der Aufstieg Blums, in Köln geboren, aus einer armen kinderreichen Familie, zu einem der einflussreichen Politiker der bürgerlichen Revolution von 1848, Autodidakt, Mitglied des Frankfurter Paulskirchen Parlament, erfolgreicher Journalist in den bürgerlichen Zeitungen in Köln und Leipzig.

Zusammenarbeit mit den entlassenen Professoren der „Göttinger Sieben“, darunter Jacob und Wilhelm Grimm. Blum wurde am 9. November 1848 ìn Wien hingerichtet, trotz Reichsgesetz und Immunitätsschutz als Mitglied des Frankfurter Paulskirchenparlaments. Ein Mythos der 1848er Revolution.

Im Kontext stehen weitere Fragen, die hier nur angerissen werden können: In Großbritannien, den Niederlanden und besonders in Frankreich kam es zu gelungenen bürgerlichen Revolutionen. Warum gab es in Deutschland bzw. Preußen/ Österreich einen Sonderweg? Warum entwickelte sich in Deutschland mit der Romantik eine Bewegung gegen die Aufklärung?

De Rude Pooz zur Wohnungsnot Ist sie Zufall, Schicksal oder Absicht?

Faksimile: De Rude Pooz, Kopf.

 

 

 

Sozialer Fortschritt anstatt «Kriegstüchtigkeit»!

Die Mai-Ausgabe 2024 vun «De Rude Pooz»

Wohnungsnot
Sozial kann der Woh­nungsbau nur sein, wenn Wohnungen, die mit öffentlichen Geldern gefördert wer­den, in öffentlichem Eigentum ver­bleiben. Das Versprechen der Ampel ei­ner «neuen Wohngemeinnützigkeit mit steu­er­licher Förderung und In­ves­ti­ti­ons­zulagen» soll an die Woh­nungs­ge­mein­nützigkeit erinnern, die seinerzeit für bezahlbare Mieten sorgte. Aber der Ko­alitionsvertrag hat einen Haken …

• Einstimmung auf Krieg
Verteidigungsminister Boris Pistorius for­dert unverblümt, Deutschland müsse «wie­der kriegstüchtig werden». Er hält einen Krieg der NATO gegen Russland in den nächsten Jahren für wahr­schein­lich. Zu diesem Zweck wird die Bun­des­wehr massiv aufgerüstet. Kriegstüchtigkeit heißt vollständiger De­mokratie- und Sozialabbau. Die zu­sätz­lichen Milliarden für die Bun­des­wehr werden bei den Sozialausgaben ge­kürzt. Von »Kanonen statt Butter» (Hermann Göring) zu «Kanonen ohne Butter» (Ifo-Chef Clemens Fuest).

• Künstliche Intelligenz gegen Zivilisten
Durch den israelischen Einsatz Künstlicher Intelligenz wurden ganze Fa­mi­li­en in Ga­za ausgelöscht («Kol­late­ralschäden»), wie aus Er­he­bun­gen der UNO hervorgeht.

• Konsumlaune
Laut Creditreform sind 9,5% der Köl­ner­innen und Kölner überschuldet. Sie müssen mehr Geld ausgeben, als sie ha­ben. Aber die Lebensmittelpreise steigen weiter, so wie die Preise für Strom, sie «zählen zu den höchsten in der Eu­ropäischen Union» (Bun­des­rech­nungs­hof).

• Kriege für Öl und andere Rohstoffe
Berüchtigt seit Hitlers Überfall auf den Sender Gleiwitz ist das Vorgehen unter falschem Namen. Der Überfall wurde polnischen Soldaten in die Schu­he geschoben, um den Angriff ge­gen Polen am 1. September 1939 zu recht­fertigen. Es hat Schule gemacht.

• Stoppt den Krieg!
Wahrscheinlich würden noch viel mehr als 70 % das militärische Vorgehen Israels in Gaza als für nicht gerechtfertigt ablehnen und entschlossener mit noch mehr Nachdruck einen Stopp des Krieges in Gaza fordern, wenn sie über­haupt die schrecklichen Bilder im Fernsehen zu sehen bekämen, die z.B bei Al Jazeera, bei arabischen Sendern täglich und manchmal auch in der BBC oder bei CNN zu sehen sind. Fest steht: es braucht massiven Druck von unten, um die Bundesregierung zum Einhalt zu bewegen.

wir freuen uns über Rückmeldungen, Kritik und Anregungen.
per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Stadtteil-Zeitung der DKP Köln-Innenstadt zu Wohnungsnot und Kriegshetze


 

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