Die DKP Gruppe Innenstadt zeigt

Die DKP Gruppe Innenstadt zeigt
am 24. November, 19.30 Uhr, im Freidenkerzentrum, Bayenstraße 11, 50678 Köln
den Film

„Z“

von Costa-Gavras
Erscheinungsjahr 1969, 127 Minuten

In der Nacht zum 21. April 1967 putscht das griechische Militär unter Führung von Oberst Papadopoulos, Generalleutnant Pattakos und General Zoitakis. Die Junta verbietet sogleich lange Haare, Miniröcke, Sophokles, Tolstoi, Euripides, das Gläser-werfen nach Trinksprüchen, Streiks, Aristophanes, Ionesco, Sartre, Albee, Pinter, Pressefreiheit, Soziologie, Beckett, Dostojewski, Pop- und Volksmusik, moderne Mathematik sowie den Gebrauch des Buchstaben „Z“.
Im Altgriechischen bedeutet zεί „er lebt“.


Z (gesprochen: „Sie“) ist die Losung der Anhänger des linken Politikers Grigoris Lambrakis. Lambrakis war am 22. Mai 1963 in Thessaloniki Opfer eines Attentats geworden und fünf Tage später seinen Verletzungen erlegen. Untersuchungsrichter Christos Sartzetakis kann nachweisen, wie der Sicherheitsapparat Befehlsketten vertuscht und Ermittlungen verhindert. Im Widerspruch zu den Erkenntnissen des Ermittlers schont die staatsanwaltliche Anklage die Hintermänner und beschränkt sich auf die beiden Haupttäter. Statt wegen Mordes werden sie wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. Die öffentliche Empörung ist groß. Das Militär kommt mit dem Staatsstreich der Wahl einer Linksregierung zuvor.
Am 28. April 1967 kann Pattakos gegenüber dem US-Botschafter Talbot Vollzug melden: Man habe bis zum 26. April 6.500 Verhaftungen vorgenommen. Von den Verhafteten seien 1.701 wieder frei gelassen worden. Von den restlichen Gefangenen seien 1.558 auf die Insel Jaros geschafft worden und 1.727 würden gerade dorthin transportiert. 2.152 befänden sich noch in Haft auf dem Festland. Die Häftlinge würden in drei Kategorien eingeteilt, wovon die beiden ersten einem Umerziehungsprozess unterworfen würden, um aus ihnen gute Bürger zu machen. Zu den ‚Unerziehbaren‘ gehörten die Kommunisten. Hauptfolterzentrum ist das Hauptquartier der Sicherheitpolizei Asfalia in der Bouboulinasstraße 21 direkt hinter dem Archäologischen Museum. Pattakos verkündet: „Wer sich weigert, die Reueerklärung zu unterzeichnen, wird das Lager nur als faulender Kadaver verlassen.“
1973 revoltieren die Studenten. Am 17. November kommen 24 Personen bei der blutigen Niederschlagung der Proteste im Athener Polytechnikum zu Tode. Aber der Aufstand offenbart den wachsenden Widerstand gegen die Junta. Zunächst behilft sich die Militärjunta mit einem Austausch des Personals, kann indes das Ende in der Zypernkrise nicht mehr auf-halten. Am 23. Juli 1974 ist Schluß, Karamanlis wird Ministerpräsident und setzt Parlamentswahlen am 17. November 1974 an. Ermittlungsrichter Christos Sartzetakis wird später, von 1985 bis 1990, griechischer Staatspräsident.
Constantin Costa-Gavras (* 1933) hat den Mord an Lambrakis und die konsequente Ermittlung durch den Richter Sartzetakis verfilmt. Vorlage ist der Roman Z von Vassilis Vassilikos. Yves Montand spielt den Politiker, Jean-Louis Trintignant den Ermittlungsrichter. Die Musik ist von Mikis Theodorakis, Maria Farantouri singt. Der Film ist in Algier gedreht.
Am 26. Februar 1969 war die französische Premiere, am 14. November die bundesdeutsche.

Es gibt griechische Spezialitäten:
Vodino stifado (im Topf geschmortes Rindfleisch)
Politikos halwas (Grießpudding)

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Klaus