Filmabend der DKP Köln-Innenstadt
Trumbo
Dienstag, den 25. April 2017, 19.30 Uhr, Freidenkerzentrum, Bayenstraße 11, Köln
Die DKP Gruppe Innenstadt zeigt den Film: Trumbo, USA 2015. 124 Minuten
Dalton Trumbo (1905–1976) ist der Dreh-buchautor des Films Spartacus, den wir an den beiden vergangenen Kinoabenden sehen konnten. Trumbo gehörte zur Gruppe der Hollywood Ten, die sich 1947 unter Berufung auf den 5. Zusatzartikel der US-Verfassung weigerten, vor dem Komitee für unamerikanische Umtriebe auszusagen, zu Geld- und Haftstrafen verurteilt wurden und auf die Schwarze Liste gesetzt wurden.
Wir erinnern uns an den „Strohmann“ von Martin Ritt, ein Film zum selben Thema. Wir haben ihn im vergangenen Oktober gezeigt.
„Sind Sie oder waren Sie jemals Mitglied der Kommunistischen Partei?“ Das war die zentrale Frage. Denunziation oder Verdacht reichten, um vor das Komitee geladen zu werden. Es unterschied zwischen freund-lichen und unfreundlichen Zeugen.
Zu den freundlichen zählten Walt Disney und Ronald Reagan, der eine Schauspieler-gewerkschaft leitete und zu berichten wusste, dass Hollywood kommunistisch unterwandert werde. Bei Humphrey Bogart verzichtete das Komitee, offenbar wegen seiner Prominenz.
Bertolt Brecht indessen, seit 1941 in den USA, musste am 30. Oktober 1947 aus-sagen, reiste am nächsten Tag aus den USA ab. Es gibt ein Tonprotokoll dieses Verhörs.
Trumbo ist 1943 der KP der USA beige-treten. Er wurde am 28. Oktober 1947, zwei Tage vor Brecht, vor das Komitee geladen, verweigerte die Aussage und wurde prompt wegen Missachtung des Kongresses verurteilt.
Er wurde auf Hollywoods schwarze Liste gesetzt und verbrachte elf Monate im Gefängnis. Nach seiner Haft zog er mit seiner Familie nach Mexiko und schrieb noch jahrelang unter Pseudonym.
Die Biografie Dalton Trumbos von Bruce Alexander Cook (1932-2003) hat Regisseur Jay Roach vor zwei Jahren verfilmt. Sie kam am 6. November 2015 in die US-Kinos, in Deutschland am 10. März 2016. Bryan Cranston spielt die Hauptrolle, Helen Mirren die antikommunistische Klatsch-kolumnistin Helen Hopper. Der Rezensent Andreas Kilb (FAZ 10.3.16) beschwerte sich, dass der Film „nur die gute Seite des linientreuen Regisseurs“ zeige.
Wir bekommen am Ende mit, wie 1960 Kirk Douglas trotz der Hopper-Hetze Trumbo mit dem Drehbuch für den Film Spartacus beauftragt. Regisseur Otto Preminger gibt ihm zudem einen Auftrag für seinen neuen Film Exodus. So ließ die Wirkung der Schwarzen Liste nach.
Wir bereiten eine Mahlzeit. Wein gibt es auch. Spenden sind willkommen.
Klaus