"Arbeitszeit, Medienkonsum und Muße"
Liebe Leserinnen und Leser,
das anhängende Referat "Arbeitszeit, Medienkonsum und Muße" wurde auf einer MV der Innenstadtgruppe der DKP-Köln gehalten. Es ist illustriert mit einem Bild aus dem Katalog der X. Kunstausstellung der DDR 1987/88 (herausfotografiert).
Christl Göthner, Florian, 1987, Öl, 111 mal 91 cm X. Kunstausstellung der DDR, Dresden 1987/88, Katalog
Arbeitszeit, Medienkonsum und Muße
Muße ist für mich das Zauberwort, das die menschliche Tätigkeit im Kommunismus kennzeichnet. Es geht nicht um Müßiggang, also Langeweile, sondern um ebenso selbstbestimmte wie gesellschaftliche Tätigkeit. Wir sind davon weit entfernt. Momentan sieht es sogar danach aus, als wenn wir uns immer weiter entfernen würden.
Tatsächlich arbeitet der vollbeschäftigte Arbeitnehmer immer mehr. Nach dem WSI-Report zur Arbeitszeit vom November 2014 nimmt zwar die durchschnittlich geleistete Wochenarbeitszeit je Beschäftigten ab. Sie sank zwischen 1992 und 2012 um gut 2,5 Stunden oder 6,8 Prozent von 38,1 auf 35,5 Stunden ab. Das WSI stützt sich dabei auf Angaben des Statistischen Bundesamts von 2014.
Gleichzeitig ging die Arbeitszeit der weiblichen Beschäftigten um 10,3 Prozent von 34 auf 30,5 und die der männlichen Beschäftigten um 2,9 Prozent von 41 auf 39,8 Stunden zurück. Die Arbeitszeitkluft zwischen Frauen und Männern vergrößerte sich von 7,8 auf 9,3 Stunden. Alle Hinweise deuten darauf hin, dass derartige Spreizung der durchschnittlichen Arbeitszeit noch zunehmen wird.
Der Rückgang der durchschnittlichen Arbeitszeit ist aber vor allem auf die annähernd verdoppelte Teilzeitquote (Anstieg von 14,3 auf 27 Prozent) zurückzuführen; zudem sank die durchschnittliche Arbeitszeit der Teilzeitbeschäftigten von 20 auf 18,2 Stunden. Die Arbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten blieb dagegen laut WSI vom November 2014 in etwa konstant und lag 2012 bei 41,9 Stunden und damit um gut vier Stunden über der durchschnittlichen tariflichen Arbeitszeit (37,7 Std.).
Das vollständige Referat als pdf