Angela Davis – Eine Legende lebt
Filmabend der DKP-Gruppe Innenstadt
Dienstag, den 26. Mai , 19.30 Uhr im Freidenkerzentrum Bayenstraße 11
Wir zeigen aus der Reihe „Bibliothek des Widerstands“:
Angela Davis – Eine Legende lebt
von Christel Priemer und Ingeborg Weber, BRD, 1998, 79 min.
„Die USA, gemeinhin als Land der unbegrenzten Möglichkeiten bezeichnet, ist real ein Land der unbegrenzten Zumutbarkeiten“(Willi Baer im Begleitbuch zum Film). Es ist z.B. heute in den USA möglich bzw. alltäglich, dass die Polizei ungestraft Schwarze und Angehörige anderer Minderheiten drangsaliert und massakriert. So geschehen im August 2014 in Ferguson, wo der unbewaffnete 18jährige Michael Brown von einem Polizisten mit sechs Schüssen, darunter zwei in den Kopf, erschossen wurde. Gegen den Polizisten wurde keine Anklage erhoben. Seitdem reißen dort die Proteste nicht ab. Bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen auch in Baltimore, Maryland, wo der 25jährige Freddie Gray am 19. April nach der Festnahme durch die Polizei an einem Genickbruch starb. Das war der Auslöser für die anschließenden Proteste. Die Gründe liegen indes tiefer und sind sozialer Natur. Baltimore ist eine der vielen Städte in den USA im Verfall, mit mehrheitlich schwarzer Bevölkerung und hoher Arbeitslosigkeit.
Angela Davis wurde am 26. Januar 1944 in Birmingham, Alabama geboren. Birmingham, von der schwarzen Bevölkerung „Bombingham“ genannt (18 rassistische Bombenanschläge zwischen 1957 und 1963), galt als rassistischste Stadt des Südens und war Zentrum des Ku-Klux-Klan. Angela Davis wuchs in einer Zeit auf, in der in den südlichen Bundesstaaten strikte Rassentrennung herrschte. 1963 ließ der Polizeichef von Birmingham, Bull Connor, Hunde auf gegen die Rassentrennung protestierende schwarze Schul-kinder hetzen und 2.600 von ihnen festnehmen. Den Großteil ihrer Kindheit verbrachte Angela Davis bei einer Gastfamilie in New York. Dort erhielt sie die Möglichkeit, eine höhere Schulbildung zu erlangen, was Schwarzen in den Südstaaten praktisch verwehrt war. Sie absolvierte die High School mit Auszeich-nung und studierte anschließend an der Brandeis University in Waltham, Massa-chussetts, wo Herbert Marcuse lehrte, bei dem sie 1967 dissertierte. 1968 wurde sie Mitglied sowohl der Kommunistischen Partei als auch der Black Panther Party, eine schwarze Bürgerrechtsbewegung mit sozialistisch-revolutionärer Ausrichtung. 1970 wurde sie vom FBI-Direktor J. Edgar Hoover auf die Liste der zehn meistge-suchten Verbrecher der USA gesetzt. Ihr drohte wegen „Unterstützung des Terrorismus“ die Todesstrafe. Öffentlicher Protest und eine internationale Solidaritäts-kampagne dürften dazu beigetragen haben, dass sie 1972 freigesprochen wurde. So schickten ihr unter dem Motto „Eine Million Rosen für Angela Davis“ tausende Menschen aus der DDR Postkarten mit Rosen ins Gefängnis. Seitdem ist sie zu einer Symbolfigur der Bewegung für die Freilassung von politischen Gefangenen in den USA geworden. 2003 nahm sie stellvertretend die Ehrenbürgerwürde der Stadt Paris für den damals in der Todeszelle sitzenden Journalisten und Ex-Black Panther Mumia Abu-Jamal entgegen.
In ihrer Dankesrede sagte sie:
„Diejenigen, die für die Freiheit Mumias kämpfen, wollen sein Leben retten, aber sie wollen noch viel mehr: Sie wollen der Todesstrafe, dem Krieg, dem Rassismus,
der Ungleichbehandlung von Frauen und der kapitalistischen Globalisierung ein Ende setzen. Ihr Antrieb ist die Hoffnung auf eine bessere Welt.“
Es gibt original italienische Pasta von Nicola und Wein.
Spenden sind willkommen.
Dirk