Mieter der Stegerwaldsiedlung protestieren!
Donnerstag, 26. April 2018, ab 16.00 Uhr auf dem Altermarkt.
An diesem Tag wird im historischen Rathaus bei der SmartCityCologne-Konferenz für „grow smarter“ geworben. Solche Projekte haben schwerwiegende Folgen und führen letztlich zu Mieterhöhung von Mieten in ganz Köln. Menschen mit geringem Einkommen werden an den Rand gedrängt.
Unter smarten Etiketten wie „Grow smarter“ und „smart city“ wird derzeit schon die Stegerwaldsiedlung umgekrempelt. Bisher noch bezahlbare Wohnungen werden für die langjährigen Mieter unbezahlbar gemacht!
Der Kölner Stadtanzeiger schrieb am 20. November 2017 unter dem Titel: „Modellversuch in Köln-Mülheim. Die Stegerwaldsiedlung soll umweltfreundlicher werden“:
„Modern, digital und vor allem umweltfreundlich soll die Stegerwaldsiedlung nach der laufenden Sanierung werden, die noch bis 2018 durchgeführt wird. 16 Häuser mit 700 Wohnungen der Deutschen Wohnungsgesellschaft gehören zu dem Pilotversuch, der im Rahmen der Initiative 'Grow Smarter' in Köln, Barcelona und Stockholm durchgeführt wird.“ Behauptet wird, es ginge vor allem darum, wie man in Wohngebäuden Energie und klimaschädliches Kohlendioxid einspart. Tatsächlich seien aber nicht alle Mieter sind zufrieden mit dem Umwelt-Projekt: So beklage etwa Rentner Willi Hennicke (80), der seit 30 Jahren in der Mülheimer Siedlung lebt, dass seine Miete im Zuge der energetischen Verbesserungen von 500 auf 710 Euro gestiegen sei.
Und Anwohnerin Roswitha Müller trauere ihrer alten Gasheizung hinterher: Damit sei es früher binnen zehn Minuten im Zimmer warm geworden. Die neue Heizanlage benötige dafür mindestens zwei Stunden. "Damit ich nicht friere, muss ich zusätzlich meine elektrische Heizung aufdrehen. Das hat mit smartem Heizen nichts mehr zu tun."
In der Tat kommt es zunächst zu extremen und langandauernden Belastungen durch Lärm, Dreck, Staub und zu Gefährdungen. Am Ende stehen Mieterhöhungen im Bereich von 120 Euro pro Monat bei 50-qm-Wohnungen. Mieterhöhungen um bis zu 30%! Viele sind schon ausgezogen, nachdem die Mieterhöhungen angekündigt wurden. Sie wussten, dass sie das nicht mehr würden bezahlen können. „Recht auf Stadt“ unterstützt die Proteste der Mieterinnen und Mieter der Stegerwaldsiedlung.