Indonesien 1965 und die Literatur zu diesem Thema

Die DKP Gruppe Innenstadt lädt ein

Indonesien 1965
und die Literatur zu diesem Thema

Dienstag, den 23. Februar 2016,
19.30 Uhr
Freidenkerzentrum, Bayenstraße 11, 50678 Köln

Nach dem Militärputsch vom Oktober 1965 wurden in Indonesien unsere Genossinnen und Genossen von der PKI massenhaft umgebracht. Die Schätzungen über die Opferzahlen reichen von 500 000 bis 3 Millionen. Die Kommunis-tische Partei war auf ihre physische Vernichtung vollkommen unvorbereitet. Es unterblieben mediale und politische Reaktionen im Westen. Im Gegenteil. Einige offizielle Äußerungen ließen die Erleichterung über die Eindämmung der weltweit drittstärksten kommunistischen Partei (mit engen Beziehrungen zur KP Chinas) erkennen. Alexis Johnson, Staatssekretär im US-Außenministerium, meinte 1966: „Die Zurück-drängung der kommunistischen Flut im großen Land Indonesien wird wahrscheinlich neben dem Vietnamkrieg als einer der historisch bedeutendsten Wendepunkte in Asien in diesem Jahrzehnt gewertet werden.“

Im Lande wurde der Putsch als Reaktion auf einen versuchten Linksputsch dargestellt. Generalmajor Suharto, der an der Spitze einer Junta die Macht bis 1997 ausübte, machte unverzüglich die PKI und die mit ihr verbun-denen Massenorganisationen verantwortlich. Militäreinheiten nahmen sich nacheinander die verschiedenen Regionen und Inseln vor, verteil-ten Waffen und instruierten Banden, die durch örtliche Großgrundbesitzer und Religionsführer organisiert wurden. Häufig umstellten Militärs die Dörfer und richteten Kommunisten und vermeintliche Sympathisanten mit Macheten hin. Einzelne Gemetzel sind bis in das Jahr 1969 hinein belegt.

Der Antikommunismus ist jahrzehntelang offizielle Staatsideologie und Repressions-instrument gegen jede Art von Opposition. Anfang der 1990er Jahre haben noch 1,35 Millionen Indonesier in ihrem Ausweis einen Vermerk, wonach sie ehemalige politische Gefangene („ET“, Eks Tahanan) waren.

Erst im Zuge der Asienkrise 1997 muß Suharto gehen. Es lockert sich die harte Hand des Militärs. Aber es kann noch lange die politische Aufarbeitung der damaligen Ereignisse verhin-dern.

Erst im November 2015 konnte in Den Haag ein Tribunal durchgeführt werden.

Mittlerweile steht Literatur zur Verfügung, auch Belletristik. Wir geben einen unscharfen Über-blick.

Es gibt ein Essen und Wein dazu.
Spenden sind willkommen

Klaus