Atomkriegsstrategien

«Der Ersteinsatz von Nuklearwaffen muss … den Einsatz von Massenvernichtungswaffen … verhindern»

Admiral William H.P. Blandy and his wife cut an Operation Crossroads mushroom cloud cake, while Admiral Frank J. Lowry looks on.
© Foto: Library of Congress, Prints & Photographs Division, photograph by Harris & Ewing; Public Domain
Die Atombombenexplosionen über Hiroshima und Nagasaki rafften am 6. und 9. August 1945 ca. 100.000 Menschen sofort dahin; an Folgeschäden starben bis Ende 1945 weitere 130.000 Menschen.
Am 7. November 1946 zur Feier der Beendigung von «Operation Crossroads» im Bikini-Atoll schneidet Admiral Blandy zusammen mit seiner Ehefrau eine reich verzierte, dem Baker-Test nachempfundene Atompilz-Biskuittorte an.
Vom Bikini-Badeanzug bis süßer Verführung - so wird das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden erstaunlich kurz. «Diese Abgestumpftheit ist es, die wir zu bekämpfen haben, ihr äußerster Grad ist der Tod.» Bertolt Brecht

Atomkriegsstrategien

Am 22. Januar 2021 ist der Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft getreten.

Er verbietet die Entwicklung, Produktion, Test, Erwerb, Lagerung, Transport, Stationierung und Einsatz von Kernwaffen und die Drohung damit. 91 Staaten haben den Vertrag bisher unterzeichnet, 68 weitere ratifiziert.
Atomwaffen sind nunmehr völkerrechtlich illegal.

Die Bundesregierung lehnt die Unterzeichnung des Vertrags ab.


Atomkriegsstrategien


Vortrag über Carl von Ossietzky

Ein runder Tisch wartet

Vortrag über Carl von Ossietzky. Vortragende und Zuhörer.
Foto: r

Ungebrochen durch Diffamierung, Verfolgung, Prozesse, Geld- und Haftstrafen schrieb und kämpfte Ossietzky gegen Militarismus, für Frieden und Demokratie.

Am 3.0ktober 1898 in Hamburg geboren, erlangte er als Publizist und Herausgeber der «Weltbühne» internationalen Ruf. Wegen eines Artikels über Ausbi1dung und illegale Bewaffnung der Reichswehr wurde er 1931 zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. 1933 wurde er erneut verhaftet und in die Festung Spandau dann in das Konzentrationslager Sonnenburg verschleppt. Von dort überführte man ihn 1934 ins Konzentrationslager Papenburg-Esterwegen. 1936 wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen, welchen er nicht entgegennehmen durfte. Aufgrund internationalen Drucks konnte er schwerkrank ins Staatskrankenhaus von Berlin gebracht werden, blieb aber unter Gestapo-Aufsicht.

Er starb am 3.Mai 1938.


Vortrag über Carl von Ossietzky


 

Hunger 2023

Die größte Zunahme der weltweiten Ungleichheit seit dem Zweiten Weltkrieg

Zeichnung des indischen Kommunisten Chittaprosad (1915-1978) über die Hungerkatastrophe 1943/1944 in Bengalen
Ausschnitt aus einem Zeitungsbericht mit Zeichnungen des indischen Kommunisten Chittaprosad (1915-1978) über die Hungerkatastrophe 1943/1944 in Bengalen. Beschlagnahmt von der britischen Kolonialverwaltung. Exponat auf der Documenta im Sommer 2017. Im Herbst 1942 hatte es wetterbedingt Ernteausfälle gegeben. Der Reispreis stieg. Die Regierung Bengalens legte eine Obergrenze des Reispreises fest. Darauf horteten die Händler den Reis. Ein Schwarzmarkt entstand. Die Menge von Nahrungsmitteln war aber nicht gemindert. Es stieg der exportorientierte Anbau.
Amartya Sen, Wirtschaftsnobelpreisträger 1998, war 9 Jahre alt und Zeuge der Hungersnot, aber als Kind reicher Eltern selbst nicht betroffen. Sen konnte in seiner nächsten Umgebung keine Anzeichen der Katastrophe erkennen, weil nur die untersten, die «unsichtbaren» Schichten der Gesellschaft betroffen waren. Er stellte später fest, dass es eigentlich genug Lebensmittel gegeben hätte. Sie erreichten aber nicht diejenigen, die sie brauchten.
Die britischen Kolonialherren blieben untätig. Die Behörden verschleierten die Opferzahlen und zensierten die Presse. Den Menschen, die verhungerten, fehlte die politische Macht, an dieser Situation etwas zu ändern.

 

Am 18. November 2008 hatte ich zum Thema Hunger schon einmal in der MV der Innenstadtgruppe referiert. Der Vergleich mit der Situation vor 14 Jahren liefert womöglich einige Aufschlüsse.

2008:

14 Millionen Kinder werden keine 6 Tage alt. Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. Anders gesagt: Pro Tag sterben 20 000 Kinder. Täglich verhungern 100 000 Menschen, das sind rund 30 Millionen im Jahr. Durch Unterernährung erblinden jährlich 7 Millionen. 250 Millionen Kinder arbeiten ab dem 5. Lebensjahr. 923 Millionen Menschen leiden an chronischer Unterernährung und in der Folge an schweren Behinderungen. Im Jahr zuvor waren es noch 854 Millionen.
Das sind UN-Zahlen.

Unterernährung und Hunger sind aber nicht Folge eines Lebensmittelmangels, sondern der Lebensmittelpreise. Allein an einem einzigen Tag, am 27. Februar 2008, wurde an der Chicagoer Weizenbörse eine Preiserhöhung um 25 Prozent registriert.
Die FAZ erklärte derartige Preisbewegung mit der Aktivität von Zockern. Insgesamt kletterten laut KR vom 14. April 2008 die Weizenpreise in den drei Jahren zuvor um 181 Prozent. Der Grund war die Finanzkrise. Das Kapital floh aus dem Hypothekenschrott in das Geschäft mit Rohstoffen, mit Gold, Öl, Zinn, Soja und eben Weizen.

 

2023:

Oxfam ist eine internationale Wohltätigkeitsorganisation. Sie wurde 1942 als Oxforder Komitee zur Linderung von Hungersnot in Großbritannien gegründet. Damals ging es darum, die Folgen der deutschen Besatzungspolitik in Griechenland zu lindern. Ob die Hungersnot in Bengalen 1943/44 Oxfam gekümmert hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Laut einer Pressemitteilung von Oxfam vom 16. Januar 2023 hungern rund 828 Millionen Menschen – etwa jeder zehnte Mensch auf der Erde. Die Zahl der Hungernden ist innerhalb von zwei Jahren um 150 Millionen angestiegen.


Hunger 2023


 

Vor allem die Energiekonzerne treiben die Preise

Jahreshauptversammlung der WG Innenstadt diskutiert die Gegenwehr

De Rude Pooz - Verteilung in der Bonner Straße.
Foto: Klaus Stein

 Jahreshauptversammlung 28. November 2022

Bericht des Gruppenvorstands DKP Köln Innenstadt

Auch wir wurden vom Einmarsch Russlands in die Ukraine überrascht. Aber er kam nicht aus heiterem Himmel. Nach den NATO-Manövern nah an der russischen Grenze erschien uns die hiesige Aufregung über russische Truppenaufmärsche heuchlerisch. Das mediale Geschrei über Kriegsvorbereitungen jenseits der ukrainischen Grenze, oft hunderte Kilometer davon entfernt, taten wir als Kriegshysterie ab.

Tatsächlich wäre bis zuletzt der Krieg vermeidbar gewesen.

Weiterlesen: Vor allem die Energiekonzerne treiben die Preise

Gleichschaltung

«Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.»

Unterdimensionierter Soldatenkopf in überdimensioniertem Kampfanzug.
Walter Stehling, Modern Democrat, Gouache

Die Bundesrepublik ist spätestens seit der Lieferung von Waffen an die Ukraine Kriegspartei im Stellvertreterkrieg der Nato gegen Russland.

Bundeskanzler Scholz, der anfangs Waffenlieferungen mit dem Hinweis auf die Gefahr der Eskalation zu einem Atomkrieg ablehnte, wurde von einer breiten Medienkampagne regelrecht dazu getrieben. Auch im Angriffskrieg der NATO gegen Jugoslawien 1999 preschten die deutschen Medien als Kriegstreiber voran. Und im Fall des Irak-Krieges musste sich der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, der sich geweigert hatte, Truppen für den Krieg zu stellen, dem Druck der Medien beugen. Deutschland wurde durch die Unterstützung der USA beispielsweise bei der militärischen Aufklärung zur Planung von Bombereinsätzen oder der Absicherung des amerikanischen Aufmarsches de facto Kriegspartei.

Zahlreich ist die Literatur über die Macht der Medien, über ihren Einfluss auf Wahlergebnisse, auf den Erfolg oder das Scheitern von politischen Konstellationen. Der Aufstieg der AFD ist ebenso das Resultat einer Medienkampagne wie das Zustandekommen der Ampel-Koalition.

Jüngst erschien das Buch «Die vierte Gewalt» von Richard David Precht und Harald Welser, in dem beschrieben wird, wie Mehrheitsmeinung gemacht wird. Naturgemäß und als Bestätigung werden Untersuchungen zur Medienkonzentration und Meinungsgleichschaltung mit medialer Nichtbeachtung gestraft.

Weiterlesen: Gleichschaltung

Ausflug nach Mayschoß 2022

Wie jedes Jahr geht es ins Ahrtal

Weingläser und -Flaschen vor Ahr-Panorama
Foto: Klaus Stein

An den Uferhäusern in Altenahr gähnen noch die Höhlen. Eine Gruppe von Spaziergängern - oder warten sie auf den Bus? - starrt von der gegenüberliegenden Straßenseite in die leeren Fenster der Winzergenossenschaft. Die halbe Eisenbahnbrücke schwebt über der Ahr. Und die Bahn kommt bis auf weiteres nur bis Walporzheim.
Vor 14 Tagen ist der Tunnel offiziell wieder geöffnet worden. 17 Kilometer Umweg entfallen. An der Ostseite des Tunnels hatte der Fluss einen riesigen Krater gebildet. Die Häuser sind weg. Entlang der B 267 weitere Zerstörungen. In Mayschoß sind Gebäudeteile der Genossenschaft abgerissen. Das Restaurant Zur Saffenburg ist zugenagelt wie letztes Jahr. Weitere Gebäude sind verschwunden. Die Häuser ab «Picasso-Pizza» leer. Im Ort erinnert ein schmaler Wandrest an das Saffenberg-Rasterbild. Wir kommen vorbei an Tiny Houses, provisorischen Wohnungen. Es regnet. Vor dem Mönchberger Hof drängen sich Planwagen und Pferde.

Christine wartet. Unter der Kapuze, in Sorge um die Frisur, missgelaunt gegen den Regen. Ob es genügend Schirme gibt? Pünktlich hellt der Himmel auf. Der Regen verzieht sich. Offenbar wirken die Gebete des Wirtes, zumal er sich nicht geschont habe, sagt er. Sein rechtes Knie schmerze noch. Im vergangenen Jahr mangelte es. Die örtliche Metzgerei war weggespült. Heute vertilgen wir Sauser und Zwiebelkuchen, Frühburgunder und Schnittchen, heben das Glas auf unseren Freund und Genossen Erasmus Schöfer. Vor einem Jahr hat er den Wirt über die Flutfolgen ausgefragt. Wir vermissen Erasmus. Er ist am 7. Juni, drei Tage nach seinem 91. Geburtstag, verstorben.

Der Ukraine-Krieg teilt die Welt. Eine Minderheit hetzt noch und wirbt für Waffen. Die Mehrheit fordert Diplomatie und Vereinbarungen. Laut Allensbach (FAZ vom Freitag) waren im März 33 Prozent mit der Ukrainepolitik der Ampel unzufrieden - jetzt ist es die Mehrheit, 58 Prozent.

Unsere Spaziergänger machen reichlich Beute: Champignons und Walnüsse.


 Ausflug nach Mayschoß 2022 (weitere Fotos)


 

De Rude Pooz, September 2022

RudePooz-Titel.

Zeitung der DKP Innenstadt

In dieser Ausgabe 

  • Sprudelnde Gewinne
  • Spekullation mit Getreide
  • Spekulation verzerrt Strom- und Gasmärkte
  • US-Imperialismus Skizzen
  • Erasmus Schöfer verstorben

De Rude Pooz, September 2022


 

 

Was hilft gegen die Inflation?

Faksimile: De Rude Pooz, Kopf.

De Rude Pooz zur Landtagswahl

 

Zunächst geht es um die Inflation. Die Inflationsrate betrug im März +7,3%, jetzt im April +7,4 %! Der Krieg in der Ukraine wird dafür als Grund angegeben, doch dieser Grund ruht selbst noch auf tieferen Gründen.

Für Wohnraum sind Preissteigerungen schon länger an der Tagesordnung. Der Berliner Volksentscheid (59 % Zustimmung) fordert nach Artikel 15 Grundgesetz die Vergesellschaftung großer Wohnungskonzerne. Die Eigentümer großer Wohnungsbestände samt ihrer politischen und medialen Helfershelfer sind entsetzt.

Gewichtige Gründe die Landesregierung abzuwählen. Die Mogelpackung der Mieterschutzverordnung, der Manager eines Baukonzerns in der Geschäftsführung des Bau- und Liegenschaftsbetriebes, an den Schulen chronischer Lehrermangel, Absegnen der umweltschädlichen RWE-Vorhaben (u.a. Kieswerk Blessem) und und …

Der Krieg in der Ukraine. Die Wahrheit stirbt zuerst. Kein Ende absehbar.

wir freuen uns über Rückmeldungen, Kritik und Anregungen.
per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Stadtteil-Zeitung zur Landtagswahl der DKP Köln-Innenstadt


 

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