Drei Exekutionen

«Der geteilte Picasso. Der Künstler und sein Bild in der BRD und der DDR» im Kölner Museum Ludwig

Pablo Picasso, «Massaker in Korea»; 1951, Musée Picasso
Foto: © Succession Picasso/VG Bild-Kunst, Bonn 2021 / bpk/RMN-Grand Palais/Mathieu Rabeau

Gegenwärtig zeigt das Kölner Museum Ludwig die Ausstellung «Der geteilte Picasso. Der Künstler und sein Bild in der BRD und der DDR».

Ein prominentes Exponat ist das «Massaker in Korea» aus dem Pariser Musée Picasso.

Motivbestand und Aufteilung der Fläche ähnelt indes zwei sehr bekannten Werken der Kunstgeschichte.

Da ist einmal das Bild von Francisco de Goya (1746-1828), «Der 3. Mai 1808, Die Erschießung der Aufständischen», entstanden im Jahre 1814.

Auf eine etwas andere Weise bezieht sich Édouard Manet (1832-1883) mit seinem Werk «Die Erschießung Kaiser Maximilians», 1868/69, ebenfalls auf Goya.


Drei Exekutionen

Zu Picassos «Massaker in Korea»

Museum Ludwig «Der geteilte Picasso»


 Drei Exekutionen (Die Bilder zum Artikel)

Der Krieg in Afghanistan

Opium und Opioide

Sattgrüner Mohn vor vegetationsloser Felsenlandschaft.
Foto gemeinfrei

Der Pharmakonzern Purdue Pharma der Familie Sackler warb im Jahr 1996 für das Schmerzmittel Oxycontin. Von Suchtgefahr war nicht die Rede.

Um Oxycontin, das den Wirkstoff Oxycodon enthält, auf den Markt zu bringen, baute Purdue ein ausgedehntes Netzwerk von Vertriebsmitarbeitern auf und verdoppelte deren Zahl von 318 im Jahr 1996 auf 671 im Jahr 2000. Mit Hilfe von ausgefeilten Datenerhebungsmethoden ermittelte das Unternehmen die Arztpraxen mit der größten Anzahl an Schmerzpatienten.

Vertriebsmitarbeiter erhielten für die gestiegenen Opioidverschreibungen in ihren jeweiligen Operationsgebieten Prämien zwischen 15.000 und 240.000 US-Dollar pro Jahr.


Opium, Opioide und der Krieg in Afghanistan


 

Krise der Autoindustrie treibt zum Tiefpunkt

Rückgang der PKW-Zulassungen um minus 25,7 Prozent
Ford allein: minus 51,3 Prozent!

Walters Wahlplakat «Verkehrswende!»
Walter Stehling: Wahlplakat Verkehrswende

Das Kraftfahrtbundesamt KBA aus Flensburg vermeldet am 5. Oktober 2021:
Im September 2021 wurden 196.972 Pkw neu zugelassen. Das sind -25,7 Prozent weniger als im September des Vorjahres. Bei den deutschen Marken erreichte Smart mit 23,0 Prozent das stärkste Zulassungsplus, gefolgt von Porsche mit einem Plus von +3,9 Prozent. Die weiteren deutschen Marken verbuchten gegenüber dem Vergleichsmonat Rückgänge, die bei Ford (-51,3 %), Mercedes (-49,8 %) und Mini (-45,0 %) am deutlichsten ausfielen. Audi (-38,9 %), VW (-23,3 %) und BMW (-18,7 %) verbuchten ebenfalls zweistellige Rückgänge.

15. Oktober 2021: Stellantis, im Januar 2021 als Holding aus der Fusion der Automobilkonzerne Fiat Chrysler Automobiles und Groupe PSA hervorgegangen, schließt das Opelwerk in Eisenach mindestens bis zum Jahresende und hat Kurzarbeit beantragt. Zukunft ungewiss.

VW Wolfsburg hat die Kurzarbeit bis Mitte Oktober verlängert und will bis zu 30.000 Arbeitsplätze abbauen. Die Krise der Auto- und Zulieferindustrie ist unübersehbar. Wann ist der Tiefpunkt der Krise erreicht, wer bleibt übrig in der mörderischen Konkurrenz und wie geht es danach weiter?

Von Stephan Krull


Autoindustrie: Die Krise treibt auf ihren Tiefpunkt zu


Nach der Wahl

Einschätzung der
Bundestagswahlergebnisse

Ein Wahlplakat mit der Forderung «Verdrängung Stoppen».
Foto: Klaus Stein

Nach der Wahl sollten wir uns gelegentlich mit unserer Strategie beschäftigen.
Aber zunächst einige Einschätzungen. Auffälliges Merkmal der diesjährigen Bundestagswahl ist die Auflösung tradierter Parteibindungen. Zu deutsch, der herrschenden Politik schlägt wachsendes Misstrauen entgegen. Das hat sich zuvor schon angekündigt, wird aber auch deutlich in Gestalt der Unsicherheit der Prognosen, der Stimmenverluste für SPD und CDU, sowie geringer Stimmengewinne für die FDP, die offenbar werbetechnisch gut beraten den fälligen Erneuerungsbedarf zum Thema macht, ihn aber technisch umdeutet. Die Grünen konnten noch vom schwindenden Ruf als Klimapartei zehren, obwohl die Zustimmung im Zuge steigender Energiepreise weiter gesunken ist, womöglich weiter sinken wird.

Ein zweites Merkmal ist die unverschämte Geheimnistuerei über die Beratungsgegenstände der Koalitionsverhandlungen. Sie allein deutet darauf hin, dass die Politik, die wir von der Ampel zu erwarten haben, gegen die Mehrheit der Bevölkerung gerichtet sein wird.


Nach der Wahl


 

Stolpersteine für Alice und Kurt Bachmann

«Eine demokratische, antifaschistische Bewegung ist das Gebot der Stunde»

Die Stolpersteine für Alice und Kurt Bachmann vor der Verlegung.
Foto: Klaus Stein

Euskirchener Str. 21 in Köln-Sülz, morgens um 9.30 Uhr. Vor dem Haus warten 30 Personen, darunter Dr. Paul Bachmann, der Sohn. «Wird hier eine Wohnung besichtigt?» fragt jemand. Nein. Gunter Demnig verlegt zwei Stolpersteine. 2500 sind es mittlerweile in Köln.
Kurze Ansprachen. Verdi-Kollegin Claudia Wörmann-Adam hat die Verlegung angeregt. Klaus Stein spricht für die VVN Köln.

Als sie 1935 heirateten, war Alice 21 und Kurt 26 Jahre alt. Beide stammen aus jüdischen Familien. Kurt ist Lederarbeiter, Gewerkschafter und seit 1932 Mitglied der KPD, nach 1933 im Widerstand. Er sorgt für die Verteilung von Flugblättern, die er von holländischen Rheinschiffern übernimmt.
1938 emigriert das Paar nach Südfrankreich. 1939 wird Kurt von der französischen Polizei als feindlicher Ausländer verhaftet. Er kann fliehen, arbeitet in Toulouse im Rahmen der illegalen Leitung der KPD. Bis 1942. «Am 9. September 1942 wurde ich von der Gestapo an die Stelle gebracht, wo die Menschen deportiert wurden. Und alle zwei oder drei Tage wurde ein Zug mit Tausend Menschen gefüllt. Am dritten Tag kam ich zusammen mit meiner Frau in Kosel/Oberschlesien an. Die Türen wurden aufgerissen. Männer raus, zwischen 15 und 55. Wir wurden dann aufgeteilt auf verschiedene Lager. Der Rest des Zuges, Alte und Junge und Frauen, darunter auch meine Frau, fuhren in den Tod. Ich bin ihm entkommen. Der Grund: Die faschistische Armee hatte schwere Verluste. Ich wusste, dass der Krieg nicht ein Blitzkrieg, sondern ein Dauerkrieg würde, der Arbeitssklaven brauchte. Und wir kamen dann in ein Lager, in dem wir arbeiten mussten.»
Alice wird in Auschwitz umgebracht, wie Kurts Eltern und Schwester. Er selbst durchläuft diverse KZs kommt schließlich nach Buchenwald. Nach der Befreiung am 11. April 1945 kehrt er nach Köln zurück. Hier gehört er zu den Gründern der VVN, arbeitet von 1950 bis zum Verbot der KPD im Parteivorstand. Nach der Konstituierung der DKP wird er zum Bundesvorsitzenden gewählt (1969 bis 1973).

Klaus Stein erinnert an das Jahr 1992, als in Deutschland 27 Ausländer und Flüchtlinge ermordet werden. Im August setzt ein johlender Mob in Rostock-Lichtenhagen den Wohnblock, in dem Vienamesen untergebracht sind, in Brand. Es ist die Zeit, in der die Abschaffung des Asylrechts geplant und heftig diskutiert wird.
Am 9. November 1992 geben die Musiker von «Arsch huh, Zäng ussenander» ihre legendäres Konzert auf dem Chlodwigplatz. Zuvor hatte – es ist der Jahrestag der Pogromnacht - ein Bündnis über 20.000 Menschen zu einer Demonstration mobilisiert. Kurt Bachmann spricht auf der Kundgebung vor der Oper:
»1992 ist nicht 1933. Aber es ist auf dem Weg dahin. Heute brennen täglich Ausländerheime. Junge Neofaschisten sind diesmal die Brandstifter. Was heute auf dem Spiel steht, sind alle Grundrechte unserer Verfassung, konkret das Recht auf politisches Asyl. Noch nie traten Neonazis, Skinheads und ihre Mitläufer so gewalttätig und organisiert auf. Offensichtlich besteht die Gefahr, dass eine bundesweite Befehlsstruktur aus bestehenden neofaschistischen Organisationen entsteht. Die Rechtskonservativen in den Regierungsparteien betreiben eine Politik der Aushöhlung unantastbarer Grundrechte unserer Verfassung. Dabei wird ein Zusammenspiel mit rechtsextremen Kräften sichtbar. Die Übergänge sind fließend. Eine demokratische, antifaschistische Bewegung, die Bündelung all dieser Kräfte – dies ist das Gebot der Stunde.«


Stolpersteine für Alice und Kurt Bachmann.


 

Stolpersteinverlegung für Alice und Kurt Bachmann. (weitere Fotos)

Außergewöhnlicher Wahlerfolg der Kommunisten in Graz

Bekommt die zweitgrößte Stadt Österreichs eine kommunistische Bürgermeisterin?

Wahlplakat mit Elke Kahr für die Kommunistische Partei Österreichs in Graz.
Quelle: KPÖ

Bekommt die zweitgrößte Stadt Österreichs, Graz, die Landeshauptstadt des Bundeslandes Steiermark (291 000 Einwohner) demnächst eine kommunistische Bürgermeisterin?

Die am letzten Sonntag (26.9.21) abgehaltene Gemeinderatswahl hat dies in den Bereich des Möglichen gerückt. Falls dafür eine entsprechende Koalition mit anderen im Gemeinderat vertretenen Parteien zustande kommt. Das wäre wohl derzeit ein für ganz Europa einmaliger Vorgang.

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Die Entwicklung der Preise

Zwischen Hungerlöhnen und Inflation - Das Kapital lässt wählen

Eine Person beim Betrachten verschiedener Graphen.
Carl Sturtzkopf, Karikatur, Privatbesitz

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom 10. September lag die Inflationsrate im August bei 3,9 Prozent im Verhältnis zum Vorjahresmonat. Das sei seit 1993 die höchste Rate. Sie wird mit Sondereffekten erklärt, zu denen die Statistiker die zeitweise Senkung der Mehrwertsteuersätze und den Preisverfall der Mineralölprodukte in 2020 zählen, also durch vormals ungewöhnlich niedrige Preise.

Aber dieser Hinweis verhüllt ein paar knallharte Tatsachen.


Die Entwicklung der Preise.


 

«De Rude Pooz»-Pressefest Sommer 2021

Wählt Walter!

Besucher des Sommer-/Pressefest der Rude Pooz, Pacco ALT_LINK_TEXT_FOTO Madeleine spielen auf.
Foto: Klaus Stein

Der Grill raucht. Kuchen gibt es reichlich, selbstgebacken. Getränke im Überfluss. Aber es trinkt ja keiner. Obwohl die klandestine Fraktion der Köln-Düsseldorfer Freundschaftsgesellschaft tätig geworden ist und Schumacher-Alt in Literflaschen über die Stadtgrenze geschmuggelt hat. Und Robert Kaufmann, der extra aus dem Emsland angereist ist, um uns mit Saufliedern anzuspornen, kann mit diesem Stoff was anfangen. Als die Alt-Vorräte zur Neige gehen, beweist er außer Geschmack noch Unerschrockenheit und widmet dem Schreckenskammer-Kölsch die gebotene Aufmerksamkeit.
Und es gibt Assmannhäuser Spätburgunder. Das ist der Wein, dessen Genuss seinerzeit dazu beitrug, den Dichter Ferdinand Freiligrath zum Genossen zu machen. In England hat er sich indes diese Eigenschaft nach zehn Jahren wieder abgewöhnt. Das ist nun 165 Jahre her, aber beide, Wein wie Dichter wirken noch.

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