Impfstoffe, Preisgestaltung und globale Verteilung

Mechanismus für «gewissen Return of Investment»

Firmenschild von BIONTECH mit Adressenangbe «An der Goldgrube 12».
Foto: Klaus Stein

Am vergangenen Freitag (15. Januar) war in den 17.00-Uhr-Nachrichten auf wdr 5 folgendes zu hören: In den kommenden Wochen wird in Deutschland weniger Impfstoff ankommen, als bestellt wurde. Der Pharmakonzern Pfizer hat der EU-Kommission mitgeteilt, dass es Lieferprobleme gebe.
Grund dafür seien Umbauten im belgischen Werk.

Pfizer werde aber gegenüber den USA und Israel seine Lieferpflichten erfüllen.

Und überraschend nannte der wdr die Preise für den Impfstoff. Sogleich wird durch die Preisdifferenzen plausibel, warum sich allein die EU Lieferungen verzögern.


Impfstoffe, Preisgestaltung und globale Verteilung


 

Produktion herunterfahren!

ZeroCovid vor dem Institut der deutschen Wirtschaft

Jegliche Produktion, die nicht der täglichen Versorgung dient, muß heruntergefahren werden!
Foto: Klaus Stein

Am 17. Januar 1951 wurde das Deutsche Industrieinstitut gegründet. 70 Jahre später heißt es Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und steht in Köln, am Konrad-Adenauer-Ufer 21, Ecke Machabäerstraße. Ein bescheidener Palast für 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Entstanden ist er 2009, Architekt Thomas van den Valentyn.

Just an dieser Ecke treffen sich coronabedingt vermummte Menschen. Sie protestieren. Aufgerufen hat die Antifa-Initiative «Köln Alarm – Aktiv gegen Rechts».

«Die Maßnahmen, die die Bundesregierung aktuell und auch vielfach in den letzten Monaten getroffen hat, dienen mehr der Aufrechterhaltung des Kapitalismus als der gesundheitlichen Fürsorge der Bevölkerung.» Ihre Forderung: «Corona bekämpfen! Menschen schützen, nicht den Kapitalismus!»

Aber sind wir hier nicht an der falschen Adresse?
Selbstverständlich nicht. Denn die Maßnahmen gegen die Coronaseuche beachten allesamt ein Tabu. Das ist die Produktion, genauer: die Produktion von Mehrwert. Sie wird nicht beeinträchtigt.
Sorgfältig achtet darauf der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zusammen mit den Arbeitgeberverbänden. Bundesregierung samt Landesregierungen streiten sich über Details, aber die Vorgaben der Arbeitgeber und des BDI werden brav erfüllt. Solche Vorgaben formuliert an vorderster Stelle das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) mit Sitz in Köln und Büros in Berlin und Brüssel. Es wird von Verbänden und Unternehmen der Wirtschaft finanziert. Trägervereine sind die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der BDI. Hier stehen wir also richtig.

Denn eine vom Kapital abhängige Regierung zeigt sich unfähig, weiter reichende, aber fällige Vorkehrungen gegen die Seuche zu treffen. Für die Konzerne geht es ums unmittelbare und kurzfristige Überleben in der Überproduktionskrise. So werden die Reichen reicher und die Armen zahlreicher – bis auf die überwiegend Alten, die das Virus „sozialverträglich ableben“ lässt (Unwort des Jahre 1995, formuliert von Ärztefunktionär Vilmar gegen die Fallpauschalen). Die Interessen der auf Arbeit und Lohn angewiesenen Menschen sind für Kapital und Kabinett zweitrangig. Das zeigt die Krise. Die Seuche ist allenfalls Anlass, nicht Ursache. Und so erfährt der Widerspruch von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen aktuell eine gewaltige Sprengkraft.

Gegenwärtig macht eine Petition von sich reden, die innerhalb von zwei Tagen schon 42.000 Unterschriften gesammelt hat. Unter den Forderungen:
Wir müssen die gesellschaftlich nicht dringend erforderlichen Bereiche der Wirtschaft für eine kurze Zeit stilllegen. Fabriken, Büros, Betriebe, Baustellen, Schulen müssen geschlossen und die Arbeitspflicht ausgesetzt werden.

Für #ZeroCovid, jetzt bei Campact unterschreiben!


Produktion herunterfahren!


 Aktion ZeroCOVID vor Institut der deutschen Wirtschaft (weitere Fotos)


«Abrüsten statt Aufrüsten» am 5. Dezember

Aktionen in über 98 Städten

https://lh3.googleusercontent.com/pw/ACtC-3fe65K3caZB2rMLLCKc-yE2k9kQzYIEAOt3peGJCfDPfyWy8K5QtJpQk7pr2LhyyJ9nsaP9jdswsDpN0fipc8ejveQoVXpbuH4eVkbnui9AgWrmf1O1Y20-oDOyMYj8AtlimsiD87RZA8jsgmBydhSY=w450-noFoto: Klaus Stein

Auf der Suche nach Informationen über den Friedens-Aktionstag der bundesweiten Initiative «Abrüsten statt Aufrüsten» am 5. Dezember lässt uns die Suchmaske der WDR-Website im Stich. Ein einziger Text vom Januar 2020 wird angeboten. Es handelt sich um einen Kommentar: Selbstbewaffnung sei der falsche Weg. Angesichts von schlimmen Angriffen auf Repräsentanten unseres Staates sei der Wunsch nach Sicherheit verständlich, aber statt die potentiellen Opfer zu bewaffnen, müssten potentielle Täter entwaffnet werden. Nun, es ging um den abgelehnten Antrag eines Bürgermeisters, eine Waffe zu tragen. Aber konsequent weitergedacht taugt der Text dennoch als Kommentar für den Aufrüstungsbeschluss des Bundestags, der für den 11. Dezember vorbereitet ist.
Aber sonst gibt es keine Information über «Abrüsten statt Aufrüsten». Das muss sich ändern. Denn tatsächlich haben Aktionen in über 98 Städten stattgefunden.
In Köln versammelten sich 200 (vor Gericht erstrittene) Demonstrantinnen und Demonstranten bei kaltem Wind und klarem Himmel unter dem Motto:

«Solidarität und Kooperation statt Konfrontation –
In ein besseres Leben investieren statt in den Tod»


Aktionstag «Abrüsten statt Aufrüsten»


Aktionstag «Abrüsten statt Aufrüsten» (weitere Fotos)


Reaktionärer Staatsumbau und was man dagegen tun kann

Geheimdienste mit Bundestrojanern ausgestattet

Jean-Leon Gerome (1824 -1904), <em>«Empfang der siamesischen Botschaft im Schloss Fontainebleau am 27. Juni 1861»</em>, 1864, Schloss von Versailles
Jean-Leon Gerome (1824 -1904), «Empfang der siamesischen Botschaft im Schloss Fontainebleau am 27. Juni 1861», 1864, Schloss von Versailles
Quelle: Wikimedia Commons, CreativeCommons-Lizenz by-sa-2.0-de

Die bürgerlichen Herrschaftsformen sind nicht nur mannigfaltig, sie verändern sich ständig. Und im Zuge imperialistischer Entwicklung wird ihre soziale Basis schmal. An die Stelle von einzelnen Kapitalisten treten Trusts, große Kapitalgruppen, Monopole.

Weiterlesen: Reaktionärer Staatsumbau und was man dagegen tun kann

Das Klatschen auf die Straße tragen!

Gesundheitsdemo vor Dom.

 

Pflege-Aufstand jetzt!

«Unglaublich, es hat sich nichts verändert!«
(ein Journalist)


Über den gegenwärtigen Zustand des Gesundheitswesens können die Beschäftigten sehr genau Auskunft geben. Sie wissen auch, was sich ändern muss.


Am 7. September hatte das «Kölner Bündnis für mehr Personal im Gesundheitswesen» zu einer Demonstration aufgerufen. «Das Coronavirus hat die Welt und unseren Alltag weiter fest im Griff. Diese Gefährdung von Leben hat System! In Altenheimen (wie zuletzt bei einem privaten Träger in Köln-Rodenkirchen), in Flüchtlingsunterkünften (wie im Juli in einer Sammelunterkunft in Köln-Porz), in Fabriken (wie in den Schlachtbetrieben von Tönnies) oder in engen Wohnkomplexen bricht der Virus regelmäßig aus und Menschen erkranken – weil sie unter gefährlichen Bedingungen arbeiten, produzieren, wohnen und leben müssen. Der Alltag ist das Problem!» heißt es im Aufruf.

Weiterlesen: Das Klatschen auf die Straße tragen!

Beschluss des Kreisvorstands der DKP Köln

 

Für die Stärkung sozialer und demokratischer Bewegungen, gegen den reaktionären Staatsumbau

Gouache von Walter Stehling. Titel: «Die Polizei darf das!»

Walter Stehling, Die Polizei darf das!, Gouache

«Ein Parlament folgt der Idee: Die Vertreter der verschiedenen Interessengruppen des Kapitals sitzen beieinander und sind auf das 'Gemeinwohl', also die gemeinsamen kapitalistischen Interessen festgelegt.» So heißt es auf Seite 3 der «Bildungszeitung» mit dem Thema «Reaktionärer Staatsumbau» (Herausgeber: PV der DKP). Die Freiheit des Marktes und Gleichheit der Marktteilnehmer sicherzustellen, sei die Hauptaufgabe des bürgerlichen Staates. Demokratische und soziale Forderungen unterdrücke er brutal.

So beantworten die Autoren Kurt Baumann, Richard Höhmann, Jürgen Lloyd und Ursula Vogt die Frage, was bürgerliche Herrschaft sei. Wichtiges Gestaltungselement des bürgerlichen Staates sei der Parlamentarismus gewesen. Und obwohl sie darauf verweisen, daß große Teile der Bevölkerung von der parlamentarischen Willensbildung ausgeschlossen wurden und werden, gerät das Bild vom bürgerlichen Parlamentarismus allzu idyllisch.


Zum Kreisvorstandsbeschluss


 

Kommunalpolitische Vorschläge DKP Köln-Innenstadt

Faksimile: De Rude Pooz, Kopf.

De Rude Pooz zur Kommunalwahl

 

Die Septemberausgabe stellt die kommunalpolitischen Ziele der Kölner Kreisorganisation für die am 13. September anstehenden Kommunalwahlen vor.

Insbesondere zu Wohnraummangel und folglich überhöhten Mieten werden die Ursachen im Privateigentum der Spekulationsobjekte Wohnungen, Grund und Boden aufgedeckt. Die Forderung des Grundgesetzes, «Eigentum verpflichtet» stützt auch unsere grundlegende Forderung nach Ausweitung des öffentlichen Wohnungssektors, die selbst wiederum ebenfalls auf Basis des Grundgesetzes durch Enteignung herbeigeführt werden kann. Nur demokratische Strukturen können den Wohnungsbau befördern.

Anhand der städtischen Finanzen wird aufgezeigt, wie sie ausgerichtet sind auf strikte Bedienung des Schuldendienstes, keineswegs aber der Daseinsvorsorge, geschweige denn der Verwirklichung der nicht nur weiland wild wuchernden Wahlversprechen.

Für die Kölner Verkehrspolitik zielen unsere Forderungen auf autofreie Stadtbereiche, indem der private motorisierte Individualverkehr durch einen attraktiven öffentlichen Personennahverkehr überflügelt wird.

Beim Klimaschutz und in der Energiepolitik nehmen die Folgen des Privateigentums an Produktionsmitteln dramatische Formen an. Anstatt die Bürgerenergiewende auf ihrem stürmischen Weg zur Ersetzung der Atom- und Kohleenergie breit zu unterstützen, wird sie von Staats wegen im Interesse der Energiekonzerne torpediert, um deren Monopolstellung nicht zu gefährden, um sie mit Hilfe des Nordseestroms auf eine abermalige großtechnische Grundlage zu stellen. Nicht nur belastet dieses teure Unterfangen unmittelbar die Stromverbraucher, v.a. das Klima, sprich die gesamte Menschheit sind die Leidtragenden.

In der Krise kein Geld mehr da für die Kultur? Walter Stehling zeigt, dass (wohl nicht nur) die Kölner gerade in der Krise in besonderem Maße auf das Kultur- und Bildungsangebot ihrer Kommunen angewiesen sind.

Und natürlich, alle diese Vorschläge sind differenzierter zu betrachten, in etwa schon in den Beiträgen angedeutet, also unumgänglich sie zu lesen ...
und unumgänglich Walter Stehling und Klaus Stein, die Liste Nr. 9, in die Bezirksvertretung im Stadtbezirk Innenstadt zu wählen ...
und unabhängig vom Wahlausgang, sie in ihren weiteren Aktivitäten zu unterstützen - also halt mitzumachen!

wir freuen uns über Rückmeldungen, Kritik und Anregungen.
per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Stadtteil-Zeitung zur Kommunalwahl der DKP Köln-Innenstadt


 

Klaus Stein Fünfzig Jahre in der Deutschen Kommunistischen Partei

Mach et Kläus, noch ens 50 Johr!

Zeichnung: Walter Stehling, Klaus Stein

Zeichnung: Walter Stehling, Klaus Stein

Klaus Stein feierte, genau auf den Tag, am 21.06.2020 seine 50-jährige Mitgliedschaft in der Deutschen Kommunistischen Partei, die Zwei-Drittel-Mehrheit seines Lebens.

Der erste Tag des Sommers, so mußte er damals, seinem Zeugnis nach, auch gewesen sein: «In der Wiege wurde mir das nicht gesungen. Vor 50 Jahren, am 21. Juni 1970, bin ich in Düsseldorf Mitglied der DKP geworden. Damals tagte die Hochschulgruppe im Biergarten des Bootshauses im Volksgarten. Man hätte Ruderbötchen mieten können. Die Sonne schien, es gab einen schönen Blick auf den von Trauerweiden umstandenen Teich, auf Enten, Schwäne und die Berliner Weisse vor mir. Aber schon damals waren wir uns nicht in jeder Frage einig. Karin S., später mal als Schriftstellerin berühmt, brachte Einwände gegen mein Liebesleben vor. Ich unterschrieb das Beitrittsformular auf der Kühlerhaube des Lada des Kreisvorsitzenden Helmut Klier. Erst danach wurde ich von ihm geduzt».Welcher Art die Einwände gegen Klaus Liebesleben waren, könnte man ihn mal bei Gelegenheit fragen. Sie sind jedenfalls nicht der Erörterung wert.

An welchen politischen Kämpfen war Klaus beteiligt? Inmitten welcher Ereignisse, gesellschaftlicher Entwicklungen und Umbrüche fanden diese statt? Welche Entwicklung vollzog die Partei in dieser Zeit? Diese Fragen sind Gegenstand der Reden, die zur Feier des Jubilars gehalten wurden.

Außer diesen Rednern sprachen auch Kalle Gerigk über die mit Klaus in der Initiative Recht auf Stadt erzielten Erfolge und Erasmus Schöfer von den mitunter sehr schwierigen Zeiten der Partei und wie er die DKP Köln wahrgenommen hat, seit Klaus in ihr tätig wurde.

Auf der Jubiläumsfeier wurden 350 Euro für Medicuba gesammelt. Medicuba Europa ist eine Organisation, die in diesen Tagen eine Kampagne zur Stärkung und Weiterentwicklung der molekularen mikrobiologischen Diagnostik in Kuba macht. Ihr Projektpartner auf Kuba ist das Instituto Pedro Kourí (IPK). Das IPK kontrolliert die Ausbreitung von Infektionskrankheiten und bildet Ärzte für weltweite Solidaritätsmissionen aus. (siehe jW 18. April 2020)

Spendenkonto:
Humanitäre Cuba-Hilfe
Sparkasse Dortmund
BIC: DORTDE33
IBAN: DE52 44050199 0091 0160 36
Stichwort: mediCuba-Europa


Rede von Heinz Stehr

Rede von Klaus Hübinger

Rede von Raimund Conrad

Rede von Walter Stehling


Weitere Fotos von der Jubiläumsfeier