Elsaßstraße in Köln, 3. März 1933
Am 7. März gedachten Genossinnen und Genossen der DKP und einige antifaschistische Freunde der Ereignisse am 3. März 1933 in der Elsaßstraße und schmückten die Gedenktafel mit Nelken.
Klaus Stein, der Kreisvorsitzende der Kölner DKP, sagte bei dieser Gelegenheit:
„Es ist 30 Jahre her, dass diese Tafel angebracht worden ist. Sie würdigt die Bereitschaft der Anwohner der Elsaßstraße, sich des Terrors der Nazis zu erwehren. Das war am 3. März 1933. Kurz vorher war die SA zur Hilfspolizei ernannt worden. Sie marschierte am Abend in die Elsaßstraße. Vor der Machtübergabe an Hitler konnte sie das nicht wagen. Aus den Fenstern wurden Töpfe und andere Haushaltsgegenstände geworfen, darunter, hört man, auch Nachttöpfe. Die SA mußte sich zurückziehen, kam aber mit Polizei, mit Panzerwagen und Maschinengewehren zurück. 70 Anwohner wurden festgenommen. Nicht alle überlebten die Nazizeit.
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Kalker Junge, Arbeitersportler, Kommunist!
Unser Genosse Reinhold Ages ist am Morgen des 5.3.2015 gestorben.

Im Spätsommer des Jahres 2014 erreichte uns, die Kölner DKP, die Nachricht, das Reinhold schwer erkrankt ist.
Unsere Hausbesuche nahmen zu, zusätzlich zu denen, die sowieso regelmäßig bei ihm ein- und aus gingen. Da er um seine Erkrankung wusste, wollte er sich ein „geordnetes Scheiden“ organisieren. Er bat uns, die vielen Bücher, aber auch die Fahnen, Anstecknadeln, Fotos usw. zu übernehmen. Einer herannahenden Wohnungsauflösung sollten sie nicht zum Opfer fallen.
Reinhold wurde am 11.Januar 1930 in Riehl geboren, 9 Jahre danach verlegten seine Eltern ihren Wohnsitz in das Innerste des Arbeiterstadtteils Kalk – in die „Kurze Strasse“ und hier, in diesem traditionsreichen Arbeitermillieu wuchs er heran.
Hier war das hundertjährige Schaffen der kleinen Leute angesiedelt, vom Kleingewerbe bis zur großen Industrie, vom unscheinbaren Gemüsehändler der die Kalker versorgt, bis zum kriegswichtigen Weltunternehmen „Klöckner-Humboldt-Deutz“.
Die Beschäftigten dieser und der vielen anderen angrenzenden Betriebe, wie die „Eisengießerei Peter Stühlen, „Stahlbau Liesegang“ und die Chemische Fabrik Kalk“ standen nicht nur an der Werkbank, sondern prägten auch während der Schichtwechsel das Straßenbild und damit in besonderer Weise das Umfeld der Ages` und aller anderen Arbeiterfamilien. Das war seine soziale Umgebung. seine „Universität“, wie Reinhold mir mit Stolz und Überzeugung vortrug:
„Dat wor su jet wie die Elsaßstroß in de Südstadt, die Nazzis hatten he nix zo sare“.
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