Reise nach Böblingen
Jörg Ratgeb
Anlass ist die Tagung der Marx-Engels-Stiftung. Thema „Jörg Ratgebs Herrenberger Altar und der Bauernkrieg“. Geplant ist, mit einem PKW voller Genossen der DKP-Gruppe Köln Innenstadt hinzufahren. Warum? fragte Peter Krämer. Bescheidene Antwort: das ist unser Niveau!
Dirks schwankendes Wohnmobil langt kurz nach 20.00 Uhr in Böblingen an. Verabredungsgemäß findet sich der Schlüssel auf dem Treppenabsatz des Hotels. Zum Essen entscheiden wir uns für ein Brauhaus. Riesenhalle, neu, verglast. Wenig freie Bänke. Schweinebraten. Großes Bier. Dirk bekommt eine Haxe, schafft die aber nicht. Beileibe nicht.
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Jahrestag der Bücherverbrennung in Köln 17. Mai 1933
„… wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“
Almansor:
Wir hörten, dass der furchtbare Ximenes,
Inmitten auf dem Markte, zu Granada –
Mir starrt die Zung' im Munde – den Koran
In eines Scheiterhaufens Flamme warf!
Hassan:
Das war ein Vorspiel nur, dort, wo man Bücher
Verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.
Heines Tragödie „Almansor“ von 1821, in der sich diese Sätze finden (Heinrich Heine, Werke und Briefe, Berlin und Weimar 1980, Band 2, S. 479 ff.), spielt in der Gegend von Granada zur Zeit der Vertreibung der Mauren aus Spanien. Ximenes ist Kardinal Jiménez de Cisneros, seit 1495 Erzbischof von Toledo und Großinquisitor.
Im Zuge der Vernichtung der häretischen Albigenser testete Dominikus im Jahre 1207 deren Schriften. Die ketzerischen brannten, die rechtgläubigen wurden in den Himmel emporgehoben.
24 Wagenladungen jüdischer Schriften aus Frankreich, England, Spanien und Portugal wurden in Paris des Jahres 1242 verbrannt. Angewiesen hatte das Papst Gregor IX. Viele seiner Nachfolger taten es ihm gleich, so gelang es, fast das gesamte jüdische Schrifttum zu vernichten.
Fotos von Klaus Stein
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